Die Bienen
Systematik |
Klasse: Insekten |
Ordnung: Hautflügler |
Unterordnung: Taillenwespen |
Teilordnung: Stechimmen |
Überfamilie: Apoidea (Bienen) |
Wissenschaftlicher Name: Apiformes |
Unsere Honigbiene (apis mellifera)
Rund 1,3 cm lang und 0,4 g schwer ist ein Exemplar einer Biene. Genauer gesagt: der westlichen Honigbiene.
Bienen sind wichtig
Und obwohl eine Biene so klein ist, ist sie doch so enorm wichtig. Sowohl für uns Menschen als auch für unsere Natur, denn die Biene ist verantwortlich für den Großteil der Bestäubung unserer Nutzpflanzen. Etwa 80% davon werden ausschließlich von der Honigbiene bestäubt. Dadurch ist sie das drittwichtigste Nutztier nach Rind und Schwein. Diese Leistung schaffen die Bienen nur, da sie – anders als die einzeln lebenden Solitärbienen – in einer großen Gemeinschaft, einem „Volk“ leben. Ein Volk wird auch gern als ein „Organismus“ betrachtet und als BIEN bezeichnet.
Ein Volk – zwei Geschlechter – drei Wesen
Jedes Volk setzt sich aus drei sogenannten „Wesen“ zusammen.
Die KÖNIGIN ist das einzige voll entwickelte Weibchen. Sie verströmt einen stocktypischen Geruch, an dem sich die Bienen des Stockes erkennen. Gleichzeitig hemmt dieses Pheromon aber auch die Entwicklung der Eierstöcke aller anderen weiblichen Wesen im Stock – den ARBEITERINNEN.
Sie bilden den Großteil des Volkes. Sie kümmern sich um die Pflege des Nachwuchses, die Beschaffung von Nahrung/Wintervorrat, der Fütterung der Königin, Drohnen und des Nachwuchses sowie den Bau sowie der Pflege des Bienenstocks. Welche Arbeit sie durchführen richtet sich nach der Entwicklung ihrer zahlreichen verschiedenen Drüsen und damit dem Alter der Biene. Die dritte Gruppe bilden die DROHNEN – die männlichen Bienen. Aufgabe eines Drohn ist die bereits angesprochene Begattung der neu geschlüpften Königinnen auf deren Hochzeitsflug.
Ein Volk im Jahresverlauf
Ein Volk besteht in den Monaten Mai, Juni und Juli aus rund 50.000 Einzelexemplaren. Ab der Sommersonnenwende am 21. Juni bereitet sich ein Bienenvolk auf den Winter vor. Die Königin reduziert allmählich die täglich gelegten Eier. Das Volk wird kleiner, die Drohnen werden aus dem Stock gejagt („Drohnenschlacht“). Ihre Aufgabe ist zu dieser Jahreszeit erledigt. Von nun an wären sie nur eine unnötige Belastung für das Volk. Nach der ersten längeren Frostperiode im Spätherbst stellt die Königin die Eiablage schließlich komplett ein. Die Arbeiterinnen bilden eine „Traube“ mit der Königin im Zentrum. Aus ungefähr 10.000 Lebewesen setzt sich jetzt ein Volk etwa zusammen. Je nach Region beginnt die Königin ab Maria Lichtmess wieder mit der Eiablage. Während die langlebigen Winterbienen im März und April absterben, schlüpfen Tag für Tag mehr „Sommerbienen“. Ab Mitte April legt eine Königin dann wieder bis zu 2.000 Eier an Tag. Das Gewicht der täglich gelegten Eier ist übrigens höher als das Gewicht der Königin selbst.
Honig als Wintervorrat
Den Namen „Honigbiene“ verdankt die Biene Ihrer Fähigkeit, Nektar zu sammeln, ihn mit körpereigenen Stoffen zu vermischen, ihn haltbar zu machen und ihn als Vorrat für den Winter so einzulagern, dass er nicht verdirbt. Das Resultat ist HONIG, der das Überleben des Volkes während der Wintermonate sichern muss.
Weder Winterschlaf noch Winterruhe
Obwohl man Bienen im Winter kaum zu sehen bekommt, bedeutet das nicht, dass sie die kalte Jahreszeit verschlafen. Ganz im Gegenteil: Sie bilden eine „Traube“ und legen ihre Flügel dachschindelartig aufeinander. So entsteht ein isolierendes „Luftpolster“. Durch ständiges Muskelzittern ihrer Brustmuskulatur erhöhen sie ihren Stoffwechsel. Der damit verbundene Temperaturanstieg lässt sie die kalte Jahreszeit überstehen. Jede Störung führt jedoch zu einem deutlich hörbarem „Aufbrausen“, verbunden mit einem Anstieg des Futterverbrauchs. Deshalb ist das Schauvolk in unserer Klotzbeute in den Wintermonaten auch verschlossen. Die Mädels brauch in der Zeit einfach ihre wohlverdiente Ruhe.